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Gespeichert von admin am Do., 03.03.2016 - 20:44

Dem gegenüber zeigt Konfuzius uns einen völlig anderen Weg:

 

Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist.

Ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande.

Kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht.

Gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft die Justiz nicht.

Trifft die Justiz nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen.

Also dulde man keine Willkür in den Worten.

Das ist alles, worauf es ankommt.

Konfuzius 551 – 479 v. Chr.

 

Konfuzius macht alles an der Sprache fest. Bei ihm gibt es keine andere Begründung von Ethik (und Moral) als nur in der Sprache. Damit greift er darauf zurück, was ausschließlich dem Menschen vorbehalten ist, nämlich die Sprachbegabung. Dabei muss er nicht zwischen dem Allgemeinen und dem Individuellen unterscheiden. Er muss auch nicht Objekte und Subjekte bilden. Vor allen Dingen gibt es bei ihm keine Wahrheiten oder auch „die Wahrheit“ nicht. Er benötigt keine Autoritäten und keine Programme der Zwanglosigkeit. Er braucht keine Massen und keine genialen und überragenden Helden. Die Leiter: Einer – mehrere – viele – alle, interessiert ihn nicht.

 

Die Quelle seines gedeihlichen individuellen und sozialen Lebens ist die Sprache und der korrekte Umgang mit ihr. Wir würden heute sagen: Die Sprache muss mit allen